Was ist Prototyping?

Das Prototyping ist sowohl ein Prozess und kann zugleich auch als Strategie gelten um Ideen schnellstmöglich zu verwirklichen.

Mit der Prototyping-Strategie lässt sich mit minimalem Ressourcenaufwand ein definiertes Ziel verwirklichen, wobei die Prototyping-Idee darin besteht das Projektziel im ersten Schritt soweit zu vereinfachen und herunter zu brechen, dass die Idee in kürzest möglichem Zeitraum erreichbar wird.

Prototyping in der Softwareentwicklung

In der  Softwareentwicklung ist Prototyping eine genau definierte Phase im Software-Lebenszyklus. Prototypen entstehen direkt zu Beginn der Softwareentwicklung einer Anwendung.

Prototypen sind „Instrumente“, die Du im Softwareentwicklungsprozess gezielt dazu einsetzen kannst um unterschiedliche Ziele zu erreichen. Dazu gibt es  verschiedene Arten von Prototypen.

Prototyping mit Mockups - Horizontale Prototypen - Mockup - Rock the Prototype

Prototyping mit Mockups – Der Mockup ist ein sogenannter horizontaler Prototype – Rock the Prototype

Wobei der Prototyp durchaus  den gesamten Lebenszyklus einer Software beeinflussen kann.

Dies wird leicht nachvollziehbar, wenn Du Dir vergegenwärtigst dass ein Prototype in seinen Eigenschaften bereits so wesentlich und charakterisch sein kann, dass er den gesamten Lebenszyklus einer Software durch alle Releases hindurch prägt.

Wie funktioniert der Prototyping-Prozess?

Der Prototyping-Prozess fördert die effiziente Entwicklung von Anwendungen, indem ein
komplexes Problem in mehrere umfassende, aber kleinere und einfachere einfachere Teile zerlegt wird.

Der „Produkt“-Prototyp wurde in der Prototyping-Literatur unterschiedlich definiert; eine frühe Definition ist die von Naumann und Jenkins (1982), die einen Prototyp definiert als
„… ein System, das die wesentlichen Merkmale eines späteren Systems einfängt“

Eigenschaften und Phasen prototypischer Entwicklung

  • BENUTZERÜBERPRÜFUNG DES PROTOTYPS
  • ERSTER PROTOTYP
  • ÜBERARBEITUNG ODER VERFEINERUNG
  • PROTOTYP
  • BEFRIEDIGT ?
  • ZIELE ERREICHT? (NEIN / JA)

Diese Prototyping-Checkliste lässt sich leicht für den eigenen konkreten Bedarf ändern, ergänzen oder verfeinern.

Floyd beschreibt den Prototyping-Prozess als einen Vorgang, der aus funktionaler
Auswahl, Konstruktion, Bewertung und Weiterverwendung besteht.

  1. Wähle die Funktionen, die prototypisiert werden sollen, gezielt aus.
  2. Schrittweise definierst Du dann den zu konstruierenden Prototyp.
  3. Im nächsten Schritt wird dieser konstruiert.
  4. Diesen Prototype evaluierst Du mit Deinem Team und Anwendern.
  5. Für eine neue Spezifikation verwendest Du das Ganze oder einen Teil als neues Systems weiter.

Naumann und Jenkins charakterisieren das Prototyping-Konzept als ein vierstufiges,
iteratives Verfahren, an dem Benutzer und Entwickler beteiligt sind:

  1. Die grundlegenden Bedürfnisse der Benutzer werden ermittelt;
  2. ein funktionierender Prototyp wird entwickelt;
  3. der funktionierende Prototyp wird dann implementiert und verwendet;
  4. das Prototyping-System wird überarbeitet und verbessert.

Prototyping-Vorteile

In der Programmierung ist Prototyping nicht nur eine sehr beliebte, sondern zugleich auch ein sehr erfolgreiches Konzept um eine Software schnell und zuverlässig zu entwicklen.

Dabei wird der Prototype Schritt für Schritt mit jeder Iteration in agilen Sprints weiterentwickelt.

Mit jedem Sprint neue Prototype-Features

Neue Features werden in Prototypen somit schrittweise mit jedem agilen Sprint ergänzt. Damit geling es auch  Prototyping-Resultate in Form von Mockups oder sogar als lauffähige Anwendungen schnell als zuverlässiges Ergebnis zu liefern.

Der Prototyping-Entwicklungsansatz ist sehr effektiv

Ein Prototyping-Entwicklungsansatz sehr effektiv dabei, eine Software oder App aber auch ein anderes Produkt zu erstellen und anschließend zu verfeinern. Viele Prototypen erfüllen bereits  die Erwartungen der Endnutzer oder des Marktes.

Wozu eignet sich die Prototyping-Strategie?

Dabei kostet die Prototypen-Entwicklung nur einen Bruchteil dessen, was ein serienreifes Endprodukt kostet, wobei Endprodukte natürlich auch anderen Qualitätsanforderungen, Normen und Spezifikationen unterliegen können, welche die Kosten in die Höhe treiben. Auch weitere Nebenkosten wie weitere Produktionsnebenkosten etwa für Vertrieb und Marketing erhöhen letztlich die Gesamtkosten eines (Software-)Produkts.

Deshalb kommen Prototypen regelmäßig bei der Entwicklung neuer Produkte und Services zum Einsatz, weil deren Realisierung vergleichsweise kostengünstig ist.

Die Prototyping-Strategie ist bereits seit längerer Zeit rundum bewährt. Carr und Verner berichten 1997 über die Effektivität von Prototypen im Software Development und bereits 1984 werden zahlreiche Prototyping-Ansätze vorgestellt, die bis heute weiterhin erfolgreich angewendet werden um Prototypen zu verwirklichen.