IT Standards – In einer digitalen Welt sind Standards das unsichtbare Netz, das Sicherheit gewährleistet, Interoperabilität ermöglicht und unsere digitale Landschaft zusammenhält. Ohne IT-Standards würden wir in eine Ära digitaler Turbulenzen zurückfallen, in der nichts miteinander kommuniziert, Sicherheitslücken allgegenwärtig sind und kein Fortschritt möglich ist.

Heute tauchen wir in die Welt der IT-Standards – wir erkunden, warum sie unverzichtbar sind, was einen guten Standard ausmacht und wie sie unsere digitale Zukunft formen.

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IT-Standards - Warum Interoperabilität und Sicherheit unverzichtbar sind

IT-Standards – Warum Interoperabilität und Sicherheit unverzichtbar sind

Was ist ein IT Standard und welche Kriterien kennzeichnen gute Standards?

1) Definition IT Standard und die Bedeutung der Standardisierung

2) Schlüsselkriterien, die einen guten IT-Standard ausmachen

3) Interoperabilität: Wie Standards die Zusammenarbeit verschiedener Systeme und Technologien ermöglichen              

4) Sicherheit durch Standards: Die Rolle von IT-Standards in der Gewährleistung von Datensicherheit und Schutz vor Cyberangriffen

5) Evolution der IT-Standards: Wie sich Standards entwickeln, um mit neuen Technologietrends Schritt zu halten

6) Gremien für IT Standards und Normen

Was sind eigentlich IT-Standards?

Was sind eigentlich IT-Standards?

Was sind eigentlich IT-Standards?

Beginnen wir mit den Grundlagen: Was sind eigentlich IT-Standards? Kurz gesagt, sind IT-Standards vereinbarte Methoden, Protokolle und Normen, die dafür sorgen, dass unsere digitalen Geräte und Anwendungen miteinander ’sprechen‘ und sicher zusammenarbeiten können.

Sie sind das unsichtbare Gerüst, das unsere digitale Welt zusammenhält – ein Fundament, auf dem die Sicherheit und Effizienz unserer digitalen Kommunikation ruht.

Stellen wir uns IT-Standards wie Baupläne und Verkehrsregeln vor, die dafür sorgen, dass sich Daten sicher und geordnet auf den Datenautobahnen bewegen können. Ohne diese Regeln würde Chaos herrschen.

Standards ermöglichen es, dass unsere E-Mails, egal von welchem Gerät gesendet, überall gelesen werden können und umgekehrt. Dass unsere Online-Zahlungen sicher ankommen und dass Webseiten auf unterschiedlichen Browsern und Geräten korrekt angezeigt werden und alle definierten Funktionen – wie auch das Online-Payment – reibungslos funktionieren.

Ein konkretes Beispiel für einen IT-Standard ist das HTTPS-Protokoll, das wir in der Adresszeile jedes Browsers sehen. Dieser Standard schützt die Daten, die zwischen unserem Browser und Webseiten übertragen werden, und sorgt dafür, dass unsere Informationen sicher sind.

Oder denken wir an Bluetooth, das es ermöglicht, dass unsere Geräte drahtlos miteinander kommunizieren können und so unterschiedlichste Devices wie  Kopfhörern bis zu Smartwatches miteinander verbinden.

Diese Beispiele machen deutlich, wie IT-Standards unser digitales Leben nicht nur einfacher und effizienter, sondern auch sicherer machen. Sie sind die unsichtbaren Helden der Technologie, die im Hintergrund arbeiten, um unsere digitale Welt zuverlässig und sicher zu gestalten.

Interoperabilität und IT-Standards

Jetzt , da wir das Grundprinzip von IT-Standards kennen, tauchen wir tiefer in das Herzstück der digitalen Harmonie ein: die Interoperabilität.

Doch was bedeutet Interoperabilität genau?

Einfach ausgedrückt, ermöglicht sie unterschiedlichen IT-Systemen, Geräten und Anwendungen, nahtlos miteinander zu kommunizieren und zu arbeiten, als wären sie für einander geschaffen.

Aber warum ist Interoperabilität so entscheidend?

Ohne sie wäre unsere digitale Welt fragmentiert. Stell Dir vor, Du könntest Fotos von Deinem Smartphone nicht auf auf Deinen Computer übertragen, weil die Geräte ’nicht miteinander sprechen können‘.

„Oder stell Dir vor, Deine Bankdaten sind inkompatibel mit den Systemen anderer Banken oder eines Online-Händlers, wodurch Online-Zahlungen ein großes Hindernis darstellen. Ohne die Fähigkeit, sicher und problemlos online zu bezahlen, wären E-Commerce und der digitale Handel erheblich eingeschränkt.“

(Jetzt zeigen wir zwei Szenen: Die erste Szene zeigt einen frustrierten Nutzer, der versucht, einen Online-Kauf zu tätigen, aber aufgrund von Inkompatibilitäten zwischen Bank- und Händlersystemen scheitert. Die zweite Szene illustriert, wie nahtlos und sicher Transaktionen ablaufen, wenn Standards wie das Secure Electronic Transaction (SET) Protokoll angewendet werden, das die sichere Übertragung von Zahlungsinformationen gewährleistet.)

„Doch dank Standards zur Interoperabilität gehören solche Probleme größtenteils der Vergangenheit an. Diese Standards stellen sicher, dass Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller miteinander kommunizieren können.

Ein leuchtendes Beispiel hierfür ist das Internet selbst, ermöglicht durch Protokolle wie TCP/IP, die die Grundlage für die weltweite Kommunikation bilden.

(Hier zeigen wir, wie das Internet verschiedene Geräte und Systeme weltweit verbindet, mit TCP/IP als zentralem Element der Darstellung.)

Durch die Gewährleistung von Interoperabilität können IT-Standards Innovation fördern, Effizienz steigern und eine nahtlose Nutzererfahrung über Geräte und Plattformen hinweg schaffen. Sie ermöglichen es uns, in einer vernetzten Welt zu leben, in der Technologie unser Leben einfacher, nicht komplizierter macht.“

Sicherheitsstandards

Wenden wir uns jetzt einem ebenso kritischen Aspekt zu: der IT-Sicherheit.

In einer digitalen Welt, in der Daten das neue Gold sind, sind Sicherheitsstandards die Wächter, die dieses Gold schützen.

Sicherheitsstandards definieren die Protokolle und Schutzmaßnahmen, die notwendig sind, um Daten vor unbefugtem Zugriff, Missbrauch und Cyberangriffen zu schützen. Sie sind das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Experten weltweit, um ein sicheres digitales Ökosystem zu schaffen.

Sicherheitsstandards

Sicherheitsstandards

Ein Schlüsselbeitrag dieser Standards ist nicht nur der Schutz der Privatsphäre und Sicherheit von Individuen und Organisationen, sondern auch die Stärkung des Vertrauens in digitale Technologien. Ohne dieses Vertrauen würden viele Aspekte unseres digitalen Lebens – von Online-Banking über E-Commerce bis hin zu sozialen Medien – nicht funktionieren.

Doch die Bedeutung von Sicherheitsstandards geht über den individuellen Schutz hinaus. Sie sind fundamental für die nationale Sicherheit, den Schutz kritischer Infrastrukturen und die Förderung einer vertrauenswürdigen digitalen Wirtschaft.

Indem wir Sicherheitsstandards implementieren und weiterentwickeln, garantieren wir sichere Systeme, die sowohl widerstandsfähig gegen Bedrohungen ist als auch eine Grundlage für Innovation und Wachstum bietet.

Das verdeutlicht die entscheidende Rolle von Sicherheitsstandards in der IT und wie sie zum Schutz von Daten beitragen, das Vertrauen in digitale Technologien stärken und eine sichere Grundlage für unser digitales Zeitalter schaffen.

Was unterscheidet einen guten IT Standard von einem weniger effektiven?

Ein guter IT-Standard ist das Rückgrat eines sicheren und effizienten digitalen Service. Doch was unterscheidet einen guten Standard von einem weniger effektiven?

Hier gibt es vier Schlüsselkriterien: Universell, Flexibel, Robust und die Fähigkeit zur Evolution.

Universell

Universell bedeutet, dass ein Standard überall anwendbar ist, unabhängig von Gerät, Plattform oder Geografie. Stell Dir universell wie Wasser vor – es passt sich jeder Umgebung an, von einem kleinen Glas bis zu einem riesigen Ozean.

Flexibel

Flexibel bedeutet, dass ein Standard in der Lage ist, mit unterschiedlichen Technologien und Anforderungen zu arbeiten. Wie ein Baum, der im Wind schwingt, ohne zu brechen, muss ein guter Standard flexibel genug sein, um sich neuen Herausforderungen anzupassen, ohne seine Kernprinzipien zu verlieren.

Evolutionsfähigkeit

Die Fähigkeit zur Evolution ist entscheidend, da sie sicherstellt, dass Standards mit dem technologischen Fortschritt wachsen können. Dies lässt sich mit einem Software-Update vergleichen, das neue Funktionen und Verbesserungen bringt, um mit der Zeit Schritt zu halten.

Während Universalität, Flexibilität und Evolutionsfähigkeit entscheidende Merkmale eines effektiven IT-Standards sind, darf ein weiteres Schlüsselkriterium nicht übersehen werden: Robustheit.

Robust

Ein guter Standard muss robust sein, das heißt, er muss sicher, zuverlässig und widerstandsfähig gegen Angriffe und Fehlfunktionen sein.

Robustheit in IT-Standards ist wie das Fundament eines Hauses – es muss stark genug sein, um sowohl das Haus selbst zu tragen wie auch allen Wetterbedingungen und anderen Belastungen standhalten.

ISO 25010 als internationaler Standard für Softwarequalität

Um diese Kriterien in den Kontext zu setzen, können wir uns an ISO 25010 orientieren, einem internationalen Standard, der die Qualität für Software definiert.

ISO 25010 - IT-Standard für Softwarequalität

ISO 25010 – IT-Standard für Softwarequalität

„Robustheit in IT-Standards geht über die Sicherheit hinaus. Ein robuster Standard gewährleistet Zuverlässigkeit unter vielfältigen und oft herausfordernden Bedingungen – sei es durch hohe Nutzlasten, physische Ausfälle oder unvorhergesehene Ereignisse. Ein robustes System ist wie ein Schiff, das nicht nur eine ausfallsichere Überfahrt zwischen Häfen bietet sondern auch stark genug ist, um stürmische See zu überstehen und seine Passagiere sicher ans Ziel zu bringen.“

„Ein gut konzipierter IT-Standard berücksichtigt also Universalität, Flexibilität, Evolutionsfähigkeit und Robustheit. Er ist nicht nur sicher, sondern auch stark und zuverlässig in unterschiedlichsten Systemen und unter verschiedenen Umständen.

Diese Eigenschaften zusammen schaffen eine solide Grundlage, auf der digitale Lösungen – gleichgültig ob Hardware oder Software – aufeinander aufbauen können, um effizient, anpassungsfähig und vor allem zuverlässig in unterschiedlichsten Situationen zu sein.

Gremien für IT-Standards und Normen

Um die Welt der IT-Standards und Normen vollständig zu verstehen, ist es hilfreich, einen Blick auf die Organisationen zu werfen, die hinter diesen Standards und technischen Richtlinien stehen.

Diese Gremien sind die Architekten unserer digitalen Welt, die durch ihre Arbeit eine gemeinsame Sprache für Technologien weltweit schaffen.

IETF - Internet Engineering Task Force und die RFCs - Requests for Comments

IETF – Internet Engineering Task Force und die RFCs – Requests for Comments

  • Beginnen wir mit der IETF, dem Internet Engineering Task Force, das mit seinen RFCs, den Requests for Comments, die Grundbausteine des Internets formt.
  • Die ISO, die Internationale Organisation für Normung, arbeitet eng mit dem Deutschen Institut für Normung, dem DIN, zusammen, um weltweit anerkannte Standards zu setzen, die von der Datensicherheit bis zur Softwarequalität reichen.
  • Das BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, stellt durch seine Technischen Richtlinien sicher, dass Informationstechnologien in Deutschland den höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen.
  • ETSI, das European Telecommunications Standards Institute, und die eIDAS-Verordnung spielen eine zentrale Rolle in der Standardisierung von Kommunikationstechnologien und elektronischen Vertrauensdiensten in Europa.
  • Und schließlich dürfen wir das W3C, das World Wide Web Consortium, und die IEEE, das Institute of Electrical and Electronics Engineers, nicht vergessen. Beide Gremien tragen entscheidend zur Entwicklung und Verbreitung von Standards bei, die das Rückgrat unserer digitalen Infrastruktur bilden.

Diese Organisationen, ihre Standards und diejenigen die unermüdlich an diesen Tech-Spezifikationen arbeiten sind die unsichtbaren Helden der Technologie, die es uns ermöglichen, in einer immer stärker vernetzten Welt zu leben und zu arbeiten.

Durch ihre fortlaufende Arbeit garantieren sie, dass unsere Systeme sicher, effizient und interoperabel bleiben.

Über den Autor:

Sascha Block - Rock the Prototype

Sascha Block

Ich bin Sascha Block – IT-Architekt in Hamburg und der Initiator von Rock the Prototype. Ich möchte Prototyping erlernbar und erfahrbar machen. Mit der Motivation Ideen prototypisch zu verwirklichen und Wissen rund um Software-Prototyping, Softwarearchitektur und Programmierung zu teilen, habe ich das Format und die Open-Source Initiative Rock the Prototype geschaffen.