Hamburg, das Tor zur Zukunft: Der IT-Planungsrat tagte kürzlich im ehrwürdigen Rathaus der Hansestadt, um drängende Fragen der digitalen Transformation zu klären.

Die Hansestadt, die mit ihrer Mobilitätswende und Innovationskraft Zeichen setzt, bot den perfekten Rahmen für diesen intensiven Austausch.

Doch wie gelingt es, in einem föderalen System mit unterschiedlichsten Datensilos eine gemeinsame digitale Zukunft zu schaffen?

Die Arbeit des IT-Planungsrats zeigt: Digitalisierung ist kein Selbstläufer, sondern ein Balanceakt zwischen technischen Innovationen, rechtlichen Anforderungen und föderaler Vielfalt. Doch die Entschlossenheit der Akteure, klare Standards zu setzen und neue Wege zu gehen, macht Hoffnung auf eine zukunftsfähige Verwaltung.

Vertreter aus Bund, Ländern, Kommunen und Experten verschiedener Fachrichtungen kamen zusammen, um über die Fortschritte und Herausforderungen datenbezogener Verwaltungsarbeit zu sprechen.

Dank des Hamburger Transparenzgesetzes wurde die Veranstaltung per Livestream öffentlich übertragen.

Digitale Transformation: Von Visionen zu konkreten Lösungen

Im Mittelpunkt standen die Themen Data Governance, Interoperabilität, und die Zukunftsfähigkeit durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

  1. Interföderaler Datenaustausch: Entwicklung einheitlicher Standards und Regularien.
  2. Kooperation öffentlicher und privater Akteure: Nutzung vorhandener Datenschätze für gemeinsame Projekte.
  3. Zukunftsorientierte Anwendungen: Einsatz moderner Technologien wie KI und Geodaten für konkrete Lösungen.
Jahresrückblick 2024 - Quelle: IT-Planungsrat

Jahresrückblick 2024 – Quelle: IT-Planungsrat

Hamburg auf Zukunftskurs: Mobilitätswende, Energietransformation und Digitalisierung im Einklang

Der IT-Planungsrat setzt mit seinen digitalen Ansätzen auch Impulse für intelligente Mobilitätslösungen, die durch Hamburgs klare Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung optimal ergänzt werden.

Mit über einer halben Milliarde Euro an Fördermitteln aus Bund und EU zeigt Hamburg ein klares Bekenntnis zur Mobilitätswende und investiert gezielt in nachhaltige, digitale und zukunftsorientierte Verkehrsangebote.

Nicht nur aus diesem Grund fühle ich mich in Hamburg rundum wohl.

Digitalisierung der Verwaltung: Erfolg durch klare Standards und hochwertige Datenqualität

Die Stimmung war geprägt von ambitionierten Zielen und einer klaren Erkenntnis: Die Digitalisierung der Verwaltung steht und fällt mit genutzten Standards und der Qualität und Verfügbarkeit von Daten.

Wie die nächste Bundesregierung den Wandel strategisch vorantreiben kann

Digitalisierung ist eine zentrale bundespolitische Priorität, die bisher jedoch nur teilweise in die Praxis umgesetzt wurde. Für die kommende Regierung gilt es, die relevanten Themen frühzeitig vorzubereiten und strategisch einzubringen, um Kontinuität und Fortschritt zu gewährleisten.

Doch wie gelingt es, diese Ansprüche mit den föderalen Strukturen in Einklang zu bringen?

Der Weg zu einer datenbasierten Verwaltung

Das zentrale Ziel des IT-Planungsrats ist es, datenbezogene Prozesse innerhalb der Verwaltung effizienter, transparenter und sicherer zu gestalten.

Dabei wurden zwei große Stoßrichtungen formuliert:

  1. Den Diskurs zu datenbezogenen Themen fördern und Impulse setzen.
  2. Synergien schaffen und konkrete Produkte entwickeln.

Diese Vision wird durch Projekte untermauert, die sowohl kurzfristige Impulse als auch langfristige Lösungen bieten.

Digitale Zwillinge und die Rolle von Datenschutz in der datenbasierten Verwaltung

Ein zentraler Baustein der datenbasierten Verwaltungsarbeit ist das 2021 bestehende Kooperationsprojekt zu Digitalen Zwillingen, das in Zusammenarbeit mit Leipzig und München entwickelt wird. Mit Unterstützung des Bundes verfolgt das Projekt das Ziel, kompatible Modellezu schaffen, die bundesweit einsetzbar sind.

Daten als strategisches Gut – Wettbewerbsfähigkeit und datenbasiert beschleunigen

Diese Modelle sollen nicht nur Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen und vereinfachen, sondern auch den Einsatz großer Datensätze und Modellierungen ermöglichen, um separate Gutachten zu vermeiden.

Die Herausforderung bleibt jedoch, politische und administrative Akteure von den langfristigen Vorteilen dieser Ansätze zu überzeugen.

Frühe Einbindung des Datenschutzbeauftragten: Datenschutz im Fokus

Auch der Datenschutz spielt eine zentrale Rolle in der datenbasierten Verwaltung. Auf der jüngsten Digitalministerkonferenz wurde der Austausch mit der neuen Bundesdatenschutzbeauftragten intensiviert, um eine einheitliche föderale Herangehensweise zu fördern.

Hamburg geht hier als Vorreiter voran, indem der Datenschutzbeauftragte frühzeitig in die Steuerungsgruppe Digitalisierung eingebunden wurde. Dieses Modell einer konstruktiven Zusammenarbeit ermöglicht es, KI-Systeme datenschutzkonform zu gestalten, indem technologische und rechtliche Fragestellungen gemeinsam bearbeitet werden.

Mit Projekten wie diesen zeigt der IT-Planungsrat, wie technologische Innovation und rechtliche Verantwortung Hand in Hand gehen können – ein wichtiger Schritt in Richtung moderner und vertrauenswürdiger Verwaltung.

Einblicke in konkrete Fortschritte

1. Die Datenlandkarte: Ein „Punkt der Wahrheit“ für Daten

Ein Highlight ist das Projekt „Datenlandkarte“. Ziel ist es, einen Überblick über die Datenbestände und deren Nutzung zu schaffen. Dabei geht es nicht nur darum, Datenbestände sichtbar zu machen, sondern auch deren Einsatz in verschiedenen Verwaltungsbereichen zu analysieren.

Anschaulich wurde dies an Beispielen aus Hamburg: Kennzahlen wie Schülerjahreskosten oder Einsatzzeiten der Feuerwehr tauchen in verschiedenen Berichten auf, doch es bleibt unklar, ob dieselben Daten genutzt werden. Die Datenlandkarte soll hier Klarheit schaffen und eine konsistente Datennutzung fördern.

2. High Value Datasets und Handlungsleitfäden

Vor dem Hintergrund gesetzlicher Anforderungen wurde das Impulspapier High Value Datasets entwickelt. Dieses bietet Behörden praktische Unterstützung bei der Bereitstellung von Daten und zeigt, wie diese effektiv genutzt werden können.

Der Handlungsleitfaden Data Governance, eines der ersten Produkte des Teams, hat bereits große Resonanz erfahren. Er bietet Kommunen und Ländern Orientierung in einem oft missverstandenen Themenfeld, das für die digitale Transformation essenziell ist.

3. Vorbereitung auf die KI-Verordnung

Ein weiteres Kernthema war die Vorbereitung auf die kommende EU-KI-Verordnung. Dabei wurde ein Prüfschema entwickelt, mit dem Verwaltungen KI-Anwendungen klassifizieren und ihre Risiken bewerten können. Ergänzend dazu gibt es Leitfäden zur Einführung von KI-Governance, die es ermöglichen, gesetzliche Anforderungen effizient zu erfüllen.

Diese Werkzeuge sind nicht nur für die Verwaltung wichtig, sondern auch ein Schritt hin zu einer vertrauensvollen Nutzung von KI.

Herausforderungen auf dem Weg

Trotz dieser Erfolge bleibt der Weg steinig. Data Governance ist nach wie vor erklärungsbedürftig und in vielen Verwaltungen nicht klar verortet. Zuständigkeiten sind oft unklar, und die föderalen Strukturen erschweren die Harmonisierung von Standards.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Interoperabilität. Unterschiedliche Datenerhebungen und -standards führen zu Silos, die den Austausch zwischen Behörden behindern. Semantische Interoperabilität wird als Schlüssel angesehen, um diese Barrieren abzubauen.

Interoperabilität

  • Notwendigkeit einheitlicher Standards und automatisierter Abrufe.
  • Fokus auf Informationssicherheit und föderal übergreifender Zusammenarbeit.
  • Verknüpfung mit europäischen Perspektiven, um den Nutzen zu maximieren.

Standards und Governance

  • Klärung der Verantwortlichkeiten: Wer ist für Datenqualität und -abrufe zuständig?Welche Daten sind notwendig und wer darf sie nutzen?
  • Entwicklung zentraler Strukturen für Datenmodelle und Prozesse, ohne Fachlichkeiten die Verantwortung zu entziehen.
  • Harmonisierung von Registerstrukturen und -definitionen, während Dezentralität gewahrt bleibt.
  • Fokus auf Metadaten: Einführung von Datenkatalogen und Metadatenplattformen, um vorhandene Daten sichtbar und zugänglich zu machen. Ziel: Effizienzsteigerung durch Wiederverwendung vorhandener Daten.
  • Balance zwischen zentraler Governance und dezentraler Verantwortung. Enge Zusammenarbeit mit Fachministerien erforderlich.
  • Einbindung der Nutzerperspektive (Bürger:innen und Verwaltung).

Datenkultur und Transparenz

Förderung von Datenkompetenz:

  • Gesetzgebende Stellen und Fachbereiche benötigen Schulungen, um Datenstrukturen und -modelle zu verstehen und zu gestalten.
  • Verknüpfung von Datenverwaltung mit Change-Management und Kulturwandel.

Transparenz und Open Data:

  • Verpflichtende Bereitstellung von öffentlich finanzierten Daten über Transparenzgesetze und Plattformen wie Urban Data Plattformen.
  • Klare Regeln zur Abgrenzung sensibler Daten (z. B. Polizeidaten).

Föderale Digitalstrategie

  • Verbindung der fünf Schwerpunktthemen (Datenschutz, KI, Data Governance, Registermodernisierung, Datennutzung) mit einem übergreifenden Rahmenwerk.
  • Ziel: Konkrete Produkte und Prozesse statt reiner Theorie.
  • Erfolgsmodell durch gemeinsames Arbeiten und Zünden von Initiativen.
  • National-Once-Only-Technical-System (NOOTS)

Technologie und Infrastruktur

  • Aufbau einer informationstechnischen Infrastruktur für ressortübergreifenden Nachweisdatenaustausch durch das NOTS-System (Once-Only-Technical-System).
  • Herausforderungen:Silostrukturen aus 40 Jahren Verwaltungsdigitalisierung.Entwicklung einheitlicher Daten-Governance und Standardisierung.Integration der föderalen und kommunalen Selbstverwaltung in die digitale Infrastruktur.

Praxisbeispiele

  • Datenbasierte Bauanträge: Nutzung von Daten zur Optimierung von Bauprozessen (z. B. Ressourcenplanung und Verkehrsmanagement).
  • LLMoin (KI in Hamburg): Beispiel für pragmatischen Ansatz: Mit dem Start der KI-Lösung wurde bereits Nutzen generiert, bevor alle Details finalisiert sind.
Kompetenzteam KI - IT Planungsrat

Kompetenzteam KI – IT Planungsrat – Quelle: IT-Planungsrat

Ein Blick nach vorne: Pläne für 2025

Das Kompetenzteam des IT-Planungsrats hat eine klare Roadmap für 2025 skizziert:

  • Ausbau der Datenlandkarte: Schaffung eines zentralen Zugriffspunkts für registerrelevante Daten, der föderal nutzbar ist.
  • Fokus auf den Datenlebenszyklus: Integration von Data Governance-Lösungen in alle Phasen des Datenmanagements.
  • KI und Interoperabilität: Förderung technischer Standards und Entwicklung weiterer Handreichungen zur Unterstützung von Verwaltungen bei der KI-Nutzung.

Semantische Interoperabilität

Semantische Interoperabilität beschreibt die Fähigkeit, Daten zwischen Systemen und Organisationen so auszutauschen, dass deren Bedeutung einheitlich verstanden wird.

Diese wird zwingend notwendig, um die fachliche Interoperabilität zu gewährleisten, die durch unterschiedliche Gesetze und Definitionen in Bund, Ländern und Kommunen stark variieren kann.

Herausforderungen im föderalen Datenaustausch

Der Datenaustausch zwischen Bund, Ländern und Kommunen wird durch unterschiedliche Datendefinitionen, Erhebungsmethoden und rechtliche Grundlagen erheblich erschwert. Besonders in Kommunen und Flächenländern führen lokale Gesetzesinterpretationen zu Inkonsistenzen, die eine einheitliche Nutzung und Verarbeitung von Daten behindern. Diese Fragmentierung untergräbt nicht nur die Effizienz der Verwaltung, sondern erschwert auch die Schaffung interoperabler Systeme.

Lösungsansätze für eine einheitliche Datenlandschaft

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sollen föderal abgestimmte semantische Standards entwickelt werden, die klare Vorgaben für die Datennutzung schaffen. Ergänzend dazu ist die Einführung von Mechanismen geplant, um semantische Unterschiede bei bestehenden und neuen Projekten zu harmonisieren. Ein zentraler Baustein ist der Digital-Check, der Daten- und Prozessinteroperabilität bei neuen Gesetzen und Projekten systematisch prüft. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, eine kohärente und effiziente Datenlandschaft zu etablieren, die föderale Strukturen respektiert und gleichzeitig modernisiert.

Besonders spannend wird die Verankerung der föderalen Digitalstrategie, die den Rahmen für diese Projekte bildet.

Prozessbilder und Datenmodelle als Standard in Gesetzesentwürfen

Um gesetzliche Anforderungen klarer und nachvollziehbarer zu gestalten, sollte jeder Referentenentwurf verpflichtend ein Prozessbild und ein Datenmodell enthalten. Diese Visualisierungen schaffen Transparenz darüber, wie Daten im Rahmen eines Gesetzes genutzt und verarbeitet werden, und ermöglichen eine präzisere Umsetzung in der Verwaltung.

Die Einführung solcher Standards birgt jedoch Herausforderungen: Derzeit fehlen einheitliche Vorgaben für die Integration von Prozessbildern und Datenmodellen in den Gesetzgebungsprozess, und die Erstellung sowie Anpassung solcher Modelle ist oft komplex und ressourcenintensiv.

Als Lösungsansatz könnte die Bereitstellung zentraler Plattformen dienen, die es ermöglichen, Prozessbilder und Datenmodelle flexibel zu erstellen und anzupassen. Ergänzend dazu sollten nicht-funktionale Anforderungendefiniert werden, um Änderungen an Prozessen und Modellen effizient umzusetzen.

Die Vorteile sind glasklar: Inkonsistenzen in der Gesetzesumsetzung werden reduziert, und die Verwaltung kann gesetzliche Anforderungen leichter nachvollziehen und anpassen, was langfristig zu einer höheren Effizienz beiträgt.

Fazit: Ein Balanceakt zwischen Vision und Realität

Die Arbeit des IT-Planungsrats zeigt eindrücklich, wie komplex, aber auch wie notwendig eine datenbasierte Verwaltungsarbeit ist. Mit Projekten wie der Datenlandkarte, Handlungsleitfäden und KI-Werkzeugen setzt das Team wichtige Impulse.

Der IT-Planungsrat strebt eine stärkere Zentralisierung und Standardisierung von Identifikationslösungen an, um die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit in der Verwaltung zu steigern. Eine einheitliche Identifikationslösung, wie die Bund-ID, soll zukünftig nicht nur für öffentliche Verwaltungsprozesse, sondern auch für sektorspezifische Bereiche wie die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) genutzt werden. Ziel ist es, Redundanzen bei Identifikationssystemen zu vermeiden und Bürger:innen den Zugang zu Verwaltungsdienstleistungen zu erleichtern.

Dabei setzt der IT-Planungsrat auf zentrale Leitfäden und Strukturen, die durch Institutionen wie die FITKO bereitgestellt werden sollen. Diese Leitfäden sollen Standards und Best Practices fördern, um eine reibungslose Integration der Bund-ID in alle Verwaltungsbereiche zu gewährleisten. Zudem wird betont, dass die Umsetzung von einer klaren Führungsrolle auf höchster politischer Ebene abhängt, insbesondere von Ministerpräsident:innen und Ressortleitern. Die Forderung ist, parallele Entwicklungen zu vermeiden und klare Vorgaben für die Nutzung der Bund-ID zu schaffen.

Meine Sicht auf die Vorschläge des IT-Planungsrats

Die angestrebte Standardisierung und Zentralisierung ist aus Effizienzgründen nachvollziehbar, birgt jedoch einige Herausforderungen und Risiken. Die Idee, die Bund-ID als zentrale Identifikationslösung zu etablieren, ist technisch und politisch ambitioniert. Allerdings vernachlässigt die Diskussion oft die notwendige Flexibilität für sektorspezifische Anforderungen, wie sie beispielsweise die GKV oder andere Institutionen benötigen.

Eine pauschale Einführung der Bund-ID könnte Bürger:innen verunsichern, da sie möglicherweise als zentraler Datenspeicher wahrgenommen wird, was datenschutzrechtlich und technisch problematisch ist. Es fehlt bislang einer stärkere Berücksichtigung moderner Technologien wie Zero-Knowledge-Beweise oder Selective Disclosure das im EUDI Wallet fest vorgesehen ist, die es erlauben würden, nur relevante Attribute selektiv und anonym zu teilen. Solche Technologien könnten nicht nur das Vertrauen der Bürger:innen stärken, sondern auch den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) besser gerecht werden.

Auch der Fokus auf zentrale Leitfäden und Vorgaben greift meines Erachtens zu kurz. Solche Leitfäden müssen mehr sein als theoretische Anleitungen – sie sollten praxisnahe Umsetzungsstrategien und Pilotprojekte umfassen, die sektorspezifische Anforderungen wie etwa der Sozialversicherung berücksichtigen. Hier fehlt mir eine differenzierte Betrachtung, wie föderale Strukturen und sektorspezifische Eigenheiten harmonisiert werden können.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben weitreichende Implikationen für die IT-Architektur unserer Verwaltung. Wie auch in der Diskussionsrunde deutlich wurde, birgt eine vollständige Standardisierung birgt immer zugleich die Gefahr, dass sektorspezifische Anforderungen übersehen werden, was langfristig zu ineffizienten Lösungen und zusätzlichen Anpassungskosten führen könnte. Außerdem besteht die Gefahr, dass Bürger:innen das Vertrauen in solche zentralisierten Systeme verlieren, wenn Datenschutzbedenken nicht ernsthaft adressiert werden.

Ein aus meiner Perspektive praktikabler Weg ist eine modulare, föderierte Architektur, die eine Basiskompatibilität zwischen Bund-ID und sektorspezifischen Lösungen wie einer Gesundheits-ID ermöglicht. Technologien wie Zero-Knowledge-Beweise oder Selective Disclosure würden hierbei als Brücke im Datentransfer dienen, um Interoperabilität zu gewährleisten und gleichzeitig die jeweiligen Datenschutzniveaus zu wahren. Damit könnten wir die Vorteile vertrauensvoller Identifikationslösungen nutzen, ohne dass die sektorspezifische Flexibilität verloren geht.

Darüber hinaus sollten Pilotprojekte mit ausgewählten Verwaltungsbereichen durchgeführt werden, um die Praktikabilität und Akzeptanz der Bund-ID zu testen. Dabei sollten auch andere Sektoren – einschließlich der Telematikinfrastruktur – Berücksichtigung finden.

Der IT-Planungsrat sollte hier gezielt auf kooperative Ansätze setzen, um die Perspektiven und Bedürfnisse von Bürger:innen und Institutionen frühzeitig zu integrieren.

Der Ansatz des IT-Planungsrats zur Vereinheitlichung von Identifikationssystemen ist ein richtiger Schritt in Richtung effizienterer Verwaltungsprozesse. Dennoch sollte die Umsetzung stärker auf die technischen Möglichkeiten moderner Identitätslösungen und die spezifischen Anforderungen einzelner Sektoren eingehen. Nur durch den Einsatz flexibler Technologien und eine partizipative Entwicklung kann eine einheitliche Lösung entstehen, die nicht nur effizient, sondern auch datenschutzfreundlich und vertrauenswürdig ist.

Der Erfolg wird also davon abhängen, wie gut es gelingt, föderale Hürden zu überwinden und eine gemeinsame Datenkultur zu etablieren.

Es ist absehbar, dass diese digitale Transformation ein Large-Scale-Projekt ist, das sich über mehrere Jahre erstrecken wird. Umso erfreulicher ist es, dass die Bedeutung prototypischer, iterativer Vorgehensweisen und Minimum Viable Products (MVPs)als fester Bestandteil des Prozesses verankert sind.

Die Einbeziehung der Bürger:innen und das Einholen validierten Feedbacks sind essenzielle Bausteine, um sicherzustellen, dass unsere digitalen Lösungen nicht nur technisch innovativ, sondern auch praxisnah und bedarfsorientiert gestaltet werden.

Diese Herangehensweise schafft Raum für Flexibilität, kontinuierliches Lernen und schnelle Ergebnisse – ein entscheidender Vorteil in einem so komplexen und dynamischen Vorhaben.

Ich lade Euch ein, Eure Perspektiven und Erfahrungen zu teilen – lasst uns gemeinsam eine digitale Infrastruktur schaffen, die vertrauensvoll, effizient, nachhaltig und sicher ist.

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Über den Autor:

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Sascha Block

Ich bin Sascha Block – IT-Architekt in Hamburg und der Initiator von Rock the Prototype. Ich möchte Prototyping erlernbar und erfahrbar machen. Mit der Motivation Ideen prototypisch zu verwirklichen und Wissen rund um Software-Prototyping, Softwarearchitektur und Programmierung zu teilen, habe ich das Format und die Open-Source Initiative Rock the Prototype geschaffen.